Über Verbindungen

Verbindungen (auch Corporationen genannt) sind studentische Vereine, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Miteinander der Studierenden verschiedener Fachrichtungen und den Austausch über Generationen hinweg zu fördern sowie gemeinsame Unternehmungen anzubieten. Je nach Verbindungsart treten weitere Ideale hinzu, zum Beispiel:

  • gemeinsame Interessen (z.B. bei Turnerschaften, musische Verbindungen)
  • religiöse Prinzipien/Konfessionen (z.B. katholische/christliche Verbindungen)
  • Bildung/Studium (z.B. die Pflicht, einen akademischen Abschluss zu erlangen)
  • aktive politisch/soziale Bildung (bei Burschenschaften) oder
  • bewusste politische/soziale Neutralität (bei Corps)
  • und viele mehr

Die Mitgliedschaft beginnt mit einer Probezeit als sogenannter „Fux“, während derer man sich über die Verbindung informiert, diese kennen lernt und sich entscheiden kann, ob man Vollmitglied („Bursch“) werden möchte. Die Burschen bleiben nach dem Ende des Studiums als „Alte Herren“ bzw. „Philister“ oder „Philisterinnen“ Mitglied der Verbindung.

Die meisten Verbindungen haben ein eigenes Haus, das als Veranstaltungsort und als geförderte (und daher oftmals sehr günstige) Wohnung für die studierenden Mitglieder dient. Üblich ist auch das Tragen von Bändern („farbentragende Verbindungen“) bei gemeinsamen Unternehmungen und Veranstaltungen. Die Farben symbolisieren die Zugehörigkeit zu der jeweiligen Verbindung.

Die einzelnen Verbindungsarten haben unterschiedliche Mitgliedschaftsvoraussetzungen: Für fast alle Verbindungen ist die Einschreibung an einer Hochschule Pflicht. Darüber hinaus nehmen viele Korporationen nur männliche Mitglieder auf. Einige wenige sind jedoch gemischt oder auch reine Damenbünde. Ausländer und Zivildienstleistende werden entgegen dem Klischee bei fast allen Verbindungen aufgenommen.

Manche Verbindungen (insbesondere die „Corps“ und ein Teil der „Burschenschaften“) betreiben das studentische Fechten. Nach bestimmten Regeln können oder müssen die Mitglieder mit scharfer Klinge zu Fechtpartien („Mensuren“) antreten, die auch Narben („Schmisse“) hinterlassen können. Heute ist man allerdings geneigt, solche Verletzungen eher zu vermeiden, während sie früher sogar als Zierde galten. In Verbindungen, die sich christlichen und/oder besonderen ethischen Werten verschrieben haben, wird jedoch nicht gefochten („nichtschlagende Verbindung“).